Die Perlenbande

Still war es hier - ob ich einen neuen Anfang wage? Warum nicht - lasst euch überraschen, ich mich auch. Der Blog wird bleiben was er war - es geht um Handarbeiten, aber auch um Reisen. Auf ein Neues!

Mittwoch, 3. November 2010

Trio infernale

.. heute mal keine Bilder sondern ein kleiner Abriss wie ein Kreativabend bei uns aussieht. Heute (ok - gestern) war zwar kein Montag, aber aufgrund des Feiertags doch etwas wie Wochenbeginn. Beim  Bastelabend waren wir zu dritt. Um die beteiligten Personen etwas zu schützen (hahaha) benennen wir nur die Anfangsbuchstaben der Vornamen. Insider wissen somit Bescheid und haben genauso viel Spaß wie wir.

Nachdem der große Esstisch von allem unnötigen befreit wurde, packte jede der drei Damen ihre Utensilien aus. Das waren Perlen, Wolle, Nähnadeln, Fäden, Stricknadeln und vieles mehr. Sofort fieberten fleißige Hände über diversen Werkstückchen. Dazu konnte man von allen Seite viele Wortfetzen verstehen. Das klang dann in etwa so: "erster Arbeitstag..... großes schwedisches Möbelhaus.... Urlaubsreif.... Bremsen kaputt.... neue Bestellungen, gleich zweimal..... endlich wieder eigenes Auto.... ausgeschlafen..... mehr Feiertage .... Fahrgemeinschaft, früh aufstehen... schwarze Jacke.... neues graues Wohnzimmer... tolle Handschuhe... Gewaltshoppingtour. usw.". Nachdem alle Anwesenden auf dem Laufenden waren, wurde es ruhiger. Jede der drei arbeitete an ihren Stücken, die Kreativität erforderte volle Konzentration, es wurde wenig, sehr wenig gesprochen.

Nach ein oder zwei Stunden erfolgten nun folgende Dialoge und Geschehnisse: klapper - eine Perle fällt zu Boden und kullert an die Küchentür. Die Augen aller drei folgen der Perle - das Aufheben der Perle würde AUFSTEHEN bedeuten. C. meint: "Lasst liegen - hole ich später!" klapper - die nächste Perle kullert über den Tisch und fällt zu Boden. Diesmal ist das Ziel die Küchentheke. Wiederum für jede zu weit zum mühelosen Aufheben. Alle drei blicken hoch und arbeiten dann völlig unbeteiligt weiter. KLAPPER - die dritte Perle fällt zu Boden. C leicht panisch "B die brauche ich - kommst du ran?", B gelangweilt "Ja - ich gebe sie dir".

C fragt in die Runde "sieht jemand wie spät es ist?" Erklärung: C und B sind kurzsichtig - durch das anstrengende Arbeiten mit den Kleinteilen werden die Augen noch müder - D blickt hoch zur Uhr des Backofens, gibt gelangweilt die Uhrzeit bekannt und denkt: "alte kurzsichtigen Weiber - hoffentlich wird das bei mir in dem Alter nicht so schlimm!", danach schlüpft D in eine eben fast fertig gestellten Handstulpen und zeigt ihn in die Runde: "Sind die nicht gut geworden? Meine ersten ganz alleine gestrickten Stulpen", C und B mehr oder weniger einstimmig "D das hast du sehr fein gemacht!". Dieses Schauspiel wiederholt sich während des Abends noch mehrmals. D murmelt dabei in den nicht vorhandenen Bart "immer muss ich alles selber machen, nie bekomme ich was, immer heißt es, das kannst du doch selber...." Danach kontert B "C du hast das echt fein gemacht, aber nun komme aus dem Quark und mache den Daumen noch fertig, erst dann ist die Stulpe vollendet!".

Nun kommt aber der krönende Abschluss! C hat in der letzten Stunde mehrmals, ausdauernd und sehr laut gegähnt. D und B schauen sich an und wissen was geschlagen hat. C möchte ins Bett. Deshalb räumt C geräuschvoll ihre Perlen und das Zubehör zusammen, ebenso das gebrauchte Geschirr und die Gläser, D und B bekommen Schweißperlen auf der Stirn. D liegt in den letzten Zügen des Daumen, das muss doch heute noch zu schaffen sein. B (bekannt als Nachteule) versteht die Hektik nicht und zählt insgeheim die noch zu vernähenden Fäden. Hoffentlich reicht die restliche Zeit noch - Geistesblitz! Zeitpuffer schaffen "C kann ich noch einen Kaffee haben?", "Selbstverständlich", C drückt auf den richtigen Knopf beim Kaffeevollautomaten, geräuschvoll läuft der Kaffee durch und macht sich mit einem lauten Endegeräusch bemerkbar. D und C wie aus einem Mund "B, dein Kaffee ist fertig". Dies ist nicht im Sinne von B, Kaffee selbst holen bedeutet Zeitverlust, also taub stellen. Taktik funktioniert, C stellt Kaffee vor B auf den Tisch! Auch B ist nun endlich fertig, packt Utensilien zusammen und verstaut diese in diversen Plastikboxen, setzt Brille auf und sieht komische Elemente auf dem Tisch. Nach näherer Untersuchung sind es jedoch keine Miniperlen, sondern Luftblasen in der Tischdecke bzw. kleine Krümel. C bangt um ihre Tischdecke und klärt alle Anwesende auf.

Somit ging wieder ein lustiger Abend zu Ende, wahrscheinlich ist es für euch nicht immer nachvollziehbar aber wir hatten super viel Spaß. Was wir produziert haben, zeigen wir euch in ein paar Tagen als Bilder.

Viele liebe Grüße
D, C und B

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